Was ist ein Cuckservative?

Denkt man an einen Konservativen, so denkt man an jemanden wie Konrad Adenauer, Franz Josef Strauß oder Ronald Reagan. Männer also, die ihr Leben nach ihren Überzeugungen ausgerichtet haben und die niemals vor einer Konfrontation zurückgeschreckt sind. Sie haben ihre Meinung vertreten, auch wenn sie unpopulär war und auf den Tag gewartet, an dem das Blatt sich wendet und die Geschichte ihnen die Chance gibt, ihre Ideen umzusetzen. Nicht im Traum wäre es ihnen eingefallen, ihre Überzeugungen für irgendwas in der Welt aufzugeben. In den letzten zehn bis zwanzig Jahren waren solche Leute in Deutschland praktisch nicht mehr auffindbar.

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Stattdessen kennen wir zur Genüge einen ganz anderen Typus des Konservativen. Eigentlich ist er gar kein Konservativer. Er ist nur ein Scheinkonservativer, man könnte auch von einem Möchtegernkonservativen sprechen. Er ist Mitglied einer konservativen Partei. Oftmals auch in der Führungsebene. Meist hat auch seine Partei ihre konservativen Tage bereits weitgehend hinter sich. Die Politik ist für ihn nicht Berufung sondern Karriere. Er eckt nirgends an und wenn doch dann zieht er sich ganz schnell wieder auf einen sicheren Standpunkt zurück. Er hält keine kontroversen Reden, welche eine politische Auseinandersetzung befeuern oder gar eine Kontroverse auslösen könnten. Er plappert meist nur das nach, was andere schon gesagt haben und was sich zu sagen als ungefährlich erwiesen hat. Die Politik ist für ihn keine Bühne für seine Ideen und auch keine Arena in der er die Auseinandersetzung mit seinem politischen Gegner sucht. Die politische Auseinandersetzung ist für ihn eine lästige Pflicht, die zwischen ihm und der nächsten Auszahlung seiner Bezüge steht. Und weil diese Auseinandersetzung ihm so lästig ist, hat er die Kunst des politischen Scheingefechts perfektioniert. Vor ihm brauchen seine politischen Gegner keine Angst zu haben. Er mag zwar manchmal bellen, aber eines ist Gewiss: Beißen wird er nicht!

In Amerika gibt es für solche Leute eine sehr passende Bezeichnung: Cuckservative.

Das Wort Cuckservative ist eine Komposition aus Cuckold und Conservative. Ein Cuckold ist erst einmal ein Mann, der von seiner Frau betrogen wird. Bei der Verwendung in diesem Fall ist noch der Subkontext zu beachten, der dem Wort Cuckold meist anhaftet. Das Wort impliziert, dass der Mann so weich, wenig durchsetzungsstark und schlichtweg unmännlich ist, dass er für seine Frau nicht mehr attraktiv ist, woraufhin ihre primitiven sexuellen Gelüste mit ihr durchgehen und sie sich mal wieder von einem richtigen Kerl knallen lässt – wie man dies in der Umgangssprache so treffend auszudrücken pflegt. Kombiniert mit dem Wort konservativ bedeutet dies also, dass es sich bei einem Cuckservative um einen sehr unmännlichen, ja sogar weibischen Möchtegernkonservativen handelt, der kein Rückgrat besitzt und mehr mit Muttis bravem kleinem Jungen gemein hat als mit einem Mann, der mit all seiner Kraft für seine konservativen Überzeugungen kämpft.

Ähnlichkeiten mit bekannten Politikern sind garantiert kein Zufall!

Beispiel

In den USA gibt es mit Jeb Bush einen ehemaligen Anwärter um das Amt des US-Präsidenten, der diesen Typus Politiker nur zu gut verkörpert. Jeb Bush ist ein Cuckservative, der glaubte mithilfe von Beratern und entsprechendem Training könnte er den Eindruck erwecken, er wäre ein Anführer und so seinem Vater und seinem Bruder nacheifern und Präsident werden. Immer wenn er auf Donald Trump traf fiel sein falsches Spiel ziemlich schnell in sich zusammen.

Donald Trump ist ein Alphamann. Das dürfte wohl niemand ernsthaft bestreiten wollen. In der heutigen westlichen Welt, in der die meisten Männer von Frauen großgezogen werden und viele sogar ganz ohne Vater erwachsen werden hat er damit ein durchschlagendes Alleinstellungsmerkmal.

Hier ein Video vom Zusammentreffen der beiden:

Man beachte den Unterschied zwischen Jeb Bush und Donald Trump und man achte dabei ganz besonders auf die oftmals entlarvende Mimik von Bush. Er hat sich zwar offensichtlich lange vorbereitet, aber wenn es hart auf hart kommt kann er einfach nicht aus seiner Haut. Es mangelt ihm an der Fähigkeit seine Wut zu kontrollieren und sie gezielt gegen seinen Gegner zu richten. Stattdessen wirkt er oft wie eine empörte Frau, die einfach nicht mehr weiter weiß.

Trump dagegen mangelt es eher an Zurückhaltung und Selbstreflektion als an Selbstbewusstsein. Selbst in Situationen gedrängt, in denen nahezu jeder andere sich aufgrund seiner inneren Selbstzweifel ertappt fühlen würde, sieht man bei ihm keinen Abfall seines Selbstbewusstseins. Eiskalt dreht er die Situation einfach um. Ob er dabei immer die Wahrheit sagt ist sicher eine interessante Frage. Aber in einer Welt voller politischer Weicheier wie Jeb Bush kann man mit einer solchen Selbstsicherheit andere Defizite durchaus in den Hintergrund treten lassen und trotzdem Erfolg haben.

Vortrag von Steve Bannon

Spätestens seit dem 9. November 2016 ist Steve Bannon einer der wichtigsten konservativen Vordenker unserer Zeit. Da die Presse mehr damit beschäftigt ist ihn zu dämonisieren als sich mit ihm auseinander zu setzen ist es das beste, den Mann einfach selbst anzuhören.

In diesem Vortrag geht es um seine politischen Überzeugungen, das Bekenntnis zu einem Patriotismus der Mitte und die kommenden Jahre, die vom Kampf gegen einen enthemmten Linksliberalismus geprägt sein werden, der weder mit der Vernunft noch mit der Lebensrealität der meisten Bürger irgendetwas zu tun hat:

Last Night in Sweden!

Gerade noch wurde Donald Trump für eine Bemerkung in seiner Florida-Rede gescholten. Er spielte auf ein gewaltsames Ereignis in Schweden an, niemand konnte aber einen Terroranschlag oder eine sonstige Gewalttat zur fraglichen Zeit in eben diesem Land ausmachen. Erst dachte ich auch Trump hätte besser recherchieren sollen. Schweden ist ja nun nicht gerade ein Land, dem es an entsprechenden Problemen und Gewalttaten mangelt.

Manche Schweden, denen die Lage in ihrem Land nicht so wirklich bewusst ist, fingen schon an lustige Bilder fürs Internet zu produzieren:

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Und da passiert es. Wenige Tage später gibt es tatsächlich eine Meldung über gewalttätige Unruhen in Schweden, wie z.B. hier in der Welt:

„Welt.de: Dutzende Jugendliche in Schweden attackieren Polizisten“

Man kann sich jetzt natürlich fragen, ob Trump hellseherische Fähigkeiten besitzt. Aber vielleicht hat das in Schweden auch schon ein paar Nächte früher begonnen. Und vielleicht stand der Drucker ja am offenen Fenster und vielleicht wurde die entsprechende DPA-Meldung rein zufällig von einem Windstoß an einen Ort befördert, an dem sie den unermüdlichen Augen unserer nichts als der Wahrheit verpflichteten Journalisten verborgen bleiben musste. Wir werden es wohl nie erfahren.

So macht man Wahlkampf!

Gerade läuft es nicht schlecht für Marine Le Pen und man kann sie zu ihrem Wahlkampf nur beglückwünschen. Ihr Werbeclip für die nahende Präsidentschaftswahl ist sehr gut gemacht und kann durchaus begeistern:

Aber die gute Marine kann nicht nur schöne Videos machen. Im Gegensatz zu ihrer links-feministischen Konkurrenz, hält sie die wahren Werte Europas hoch und lässt sich von niemandem vorschreiben ein Kopftuch zu tragen:

Hier darf sich die AfD gerne eine dicke Scheibe abschneiden. Marine Le Pen weiß wie man Wahlkampf macht.

Und nicht nur das, sie hat auch alle Antisemiten und radikalen Chaoten längst aus ihrer Partei entfernt. Dabei hat sie nicht einmal vor dem Parteigründer, ihrem eigenen Vater, halt gemacht. Ein sicher schmerzlicher Schritt, der aber letztlich notwendig war. Man kann sich nicht um die gigantischen Probleme der Gegenwart kümmern, wenn manche Wirrköpfe einem pausenlos in die Parade fahren und versuchen ihre eigene Agenda durchzudrücken.

Was für eine Katastrophe wäre es, wenn der alte Le Pen wieder mit äußerst fragwürdigen Aussagen auffallen würde? Er würde nicht nur alle Wahlchancen seiner Tochter zunichte machen, er würde auch den Franzosen jede Chance nehmen, zu einer Politik zurück zu kehren, die dem Wohle Frankreichs dient und die eine lebenswerte Zukunft für dieses großartige Land bereit hält.

Man kann nur beten, dass nicht nur Marine Le Pen die Wahl in Frankreich gewinnt, sondern auch die AfD noch vor der Bundestagswahl die Kurve kriegt und endlich beginnt geschlossen und koordiniert den politischen Gegner zu attackieren. Und diesen findet man für gewöhnlich in anderen Parteien.

Demokratie und Einwanderung

Ursprünge der Demokratie

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Die Demokratie entstand vor etwa 2500 Jahren im alten Griechenland. Dort erarbeitete sie sich einen eher zweifelhaften Ruf, da sie so oft in die Tyrannei abglitt, dass sie von manchen nur noch als eine Vorstufe der Diktatur betrachtet wurde. Der Grund dafür ist in erster Linie die Machtfülle, die mit der Wahl in höchste Staatsämter einhergeht. Einmal gewählt, gelang es den Spitzen des Staates oftmals ihre Macht zu nutzen um das Demokratische System auszuhebeln und die nächsten Wahlen fanden einfach nicht mehr statt oder waren manipuliert. Nach der Antike geriet die Demokratie für lange Zeit weitgehend in Vergessenheit.

Wiedergeburt der Demokratie

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Es sollte bis ins 18. Jahrhundert dauern, bis diese Regierungsform ihre Rückkehr auf die Weltbühne feiern sollte. Damals sagten sich 13 britische Kolonien in Nordamerika in einem blutigen Revolutionskrieg von der Herrschaft des Britischen Weltreichs los. Die Gründungsväter des so entstandenen neuen Staats, der alsbald als die „Vereinigten Staaten von Amerika“ bekannt werden sollte, machten die Demokratie zum Herrschaftssystem ihres neuen Landes. Sie wollten ein freies Land schaffen, in dem die Bürger über ihr Schicksal selbst bestimmen und schufen damit einen Gegenpol zu einem von Fürsten und Königen beherrschten Europa.

Natürlich war den Gründungsvätern der Vereinigten Staaten bewusst, dass die Demokratie wie man sie bisher kannte nicht lange funktionieren würde. Sie wussten, um ein stabiles demokratisches System zu schaffen müssten sie sich etwas vollkommen Neues einfallen lassen. Ein modernes demokratisches System darf sich nicht bei der ersten Gelegenheit in eine Tyrannei verwandeln. Sie brauchten ein System mit gewählten Vertretern, die staatliche Macht für eine begrenzte Zeit effizient ausüben können. Aber es musste auch ein System sein, in dem kein Einzelner und keine Partei jemals genug Macht an sich reißen kann, um in der Lage zu sein, das demokratische System selbst auszuhebeln.

Macht korrumpiert und absolute Macht korrumpiert absolut. Anders als vielen Mächtigen unserer Tage war den Gründungsvätern der Vereinigten Staaten voll und ganz bewusst, dass sie die Menschliche Natur nicht würden ändern können. Ihre Lösung für dieses Problem war deshalb die staatliche Macht in die drei Gewalten der Exekutive, der Judikative und der Legislative zu teilen. Somit sollten die Durchsetzung der Gesetze, die Rechtssprechung und die Gesetzgebung in verschiedenen Händen liegen.

Unter Abwägung von effizienter Machtausübung auf der einen und effektiver gegenseitiger Kontrolle der Staatsgewalten auf der anderen Seite schufen sie zudem ein System von Checks und Balances. Ziel dieses Systems ist eine gegenseitige Kontrolle der Staatsorgane zu forcieren. In diesem System muss immer auch eine Opposition ihren festen Platz haben. Nur wenn die Staatsorgane mit verschiedenen Personen aus unterschiedlichen Parteien und mit teilweise widerstrebenden politischen Ansichten besetzt sind ist sichergestellt, dass niemand langfristig alle seine Ziele durchsetzen kann, ohne auch nur den geringsten Kompromiss mit seinen politischen Gegnern eingehen zu müssen.

Natürlich scheint es manchmal, als wäre es effizienter einen wohlwollenden Herrscher zu haben, der mit unbegrenzter Macht ausgestattet ist. Dies geht aber nur so lange gut, wie der Herrscher tatsächlich wohlwollend ist und nicht zum Tyrannen wird. Und selbst ein fiktiver und durch und durch wohlwollender Herrscher hätte immer noch das Problem, dass er es niemals allen recht machen könnte.

Andererseits ist auch ein solches politisches System nicht wünschenswert, in dem die Staatsorgane ihre ganze Energie darauf verwenden, sich gegenseitig zu behindern. Ein solches System hätte einen dysfunktionalen Staat zur Folge. Die Bürger würden sich von diesem Staat abwenden und er würde irgendwann in Anarchie versinken.

Zwischen diesen zwei Extremen mussten die Gründungsväter einen guten Mittelweg finden. Das politische System der Vereinigten Staaten besteht nun mehr seit über 200 Jahren und hat auch die schwersten Krisen wie Bürgerkrieg, Depression und zwei Weltkriege überstanden. Man kann also durchaus behaupten, dass die Gründerväter hervorragende Arbeit geleistet haben.

Ein neues Problem im 21. Jahrhundert

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Ausgehend von den Vereinigten Staaten hat sich das auf Gewaltenteilung und gegenseitger Kontrolle basierende demokratische System mittlerweile in ganz Europa etabliert.

Während das ursprüngliche Problem der Demokratie darin besteht, die durch Wahlen zu Macht gekommenen Inhaber höchster öffentliche Ämter vom Missbrauch dieser Macht abzuhalten, zeigt sich heute ein neues und bisher unbekanntes Problem der Demokratie. Dieses Problem dreht sich um die Machtbasis der Demokratie, es dreht sich um den Souverän: Das Wahlvolk.

In der Demokratie gibt es einen politischen Wettstreit der Ideen, bei dem Kandidaten und Parteien die treibenden Kräfte sind. Dieser Wettstreit spitzt sich vor jeder Wahl zum Wahlkampf zu um dann in der Wahl durch das Volk seine Entscheidung zu finden. Die Wähler wählen unter allen politischen Angeboten und die Mehrheit der Wähler bestimmt den politischen Kurs für die kommende Legislaturperiode.

Den siegreichen Kandidaten und Parteien obliegt es anschließend, die den Wählern im Wahlkampf versprochene Politik praktisch umzusetzen und in ihrem Sinne zu entscheiden.

Was aber wäre, wenn die Parteien, sobald sie an der Macht sind, die Möglichkeit haben die Zusammensetzung des Wahlvolks zu verändern und sich dadurch zusätzliche Stimmenanteile zu verschaffen? Dies wäre eine Regelüberschreitung des demokratischen Systems, die bisher noch nicht bedacht wurde und für die das System der Gewaltenteilung keine dedizierten Gegenmaßnahmen bereithält.

Genau aus diesem Grund ist Einwanderung ein sehr sensibles Thema und genau deshalb sollte das geltende Einwanderungsrecht auch immer von einer starken demokratischen Legitimation getragen werden.

Heute erleben wir in der Westlichen Welt leider das genaue Gegenteil davon. Kritik an einer allzu offenherzigen Einwanderungspolitik ist tabuisiert und linke Parteien fordern nicht nur eine immer liberalere Einwanderungspolitik, sondern verlangen sogar die Einbürgerung illegaler Einwanderer in großer Zahl. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Demokratische Partei der Vereinigten Staaten, die die Einbürgerung von Millionen illegaler Einwanderer fordert. Dies tun sie in erster Linie in der Hoffnung, von diesen neuen Staatsbürgern in Zukunft gewählt zu werden und so durch diesen unfairen Stimmenvorteil bei zukünftigen Wahlen an ihrer konservativen Konkurrenz vorbei zu ziehen. Nicht ohne Grund konnte man im Vorfeld der letzten US-Präsidentschaftswahlen in vielen Medien Berichte über die zukünftigen Wahlchancen der Republikaner hören, die aufgrund der demographischen Entwicklung so bald wohl keinen Präsidenten mehr stellen würden. Desöfteren wurden diese Berichte getragen von einer klammheimlichen Vorfreude.

Eine ganz ähnliche Entwicklung sehen wir auch in Europa, wo sich linke Parteien dafür stark machen, dass abgelehnte Asylbewerber im Land bleiben dürfen, obwohl in einem rechtsstaatlichen Verfahren festgestellt wurde, dass sie keinen Asylgrund haben und obwohl sie auch sonst keinen legalen Grund zum Aufenthalt in dem entsprechenden Land vorweisen können.

Diese Vorgehensweise mag gewissen Parteien für eine begrenzte Zeit einen Stimmenvorsprung verschaffen. Aber sie ist verheerend für die Demokratie. Die Bürger spüren, dass es schon lange nicht mehr um sie und um ihre Interessen geht. Für die Parteien zählt in erster Linie der eigene Machterhalt. Dafür sind sie notfalls auch bereit, ihrem eigenen Land eine nicht an seinen Interessen orientierte Einwanderungspolitik und unqualifizierte Einwanderer aufzuzwingen, welche dieser Gesellschaft für die Zukunft große und unabsehbare soziale Probleme bringen.

Die negativen Folgen für die Demokratie sehen wir heute. Zwar ist es sehr erfreulich, dass konservative und patriotische Positionen wieder mehr Zustimmung erfahren. Allerdings werden leider auch autoritärere Ideen wieder populärer. Dies kann natürlich nicht wirklich überraschen. Indem man gewisse Themen, die für ein Land und seine Existenz essentiell sind für nicht diskusionsfähig erklärt, reichert man diese Demokratie selbst um ein totalitäres Element an und beschädigt so ihr Ansehen. Wenn man die Bürger erstmal an eine solche totalitäre Idee gewöhnt hat, werden sie ihrer irgendwann überdrüssig und wollen sie gegen etwas anderes eintauschen – notfalls auch gegen eine andere Form des Totalitarismus.

Weshalb die Linken Putin wirklich hassen

Seit einigen Jahren schlägt dem russischen Präsidenten Vladimir Putin im Westen nichts als Verachtung entgegen. Als Begründung für diese mehr als einfach nur ablehnende Haltung wird dabei oft die mangelhafte Demokratie in Russland, die Annektion der Krim oder ganz allgemein Putins Streben nach Wiederherstellung verloren gegangener russischer Macht angeführt.

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Nun ist Russland sicher keine Musterdemokratie und Putin, anders als ein Bundeskanzler der SPD einmal behauptet hat, gewiss kein „lupenreiner Demokrat“. Und natürlich weckt Putins nach Weltmacht strebende Außenpolitik im Westen völlig zurecht gewisse Ängste. Aber erklärt das wirklich, warum die Linken eine solch enorme Abneigung gegen diesen Mann haben?

Es gibt viele andere Länder auf der Welt, die auch nicht demokratischer sind als Russland. Es gibt sogar viele Staaten, die um Größenordnungen autokratischer geführt werden als Russland. Und wenn man ein Land wirklich wegen der Menschenrechtslage kritisieren wollte, fallen einem da nicht erst einmal ein paar ganz andere Länder ein?

Wie wäre es z.B. mit China, das jährlich tausende von Menschen hinrichtet und jede Opposition seit bestehen der Volksrepublik brutal unterdrückt? Oder was ist mit dem Iran, der Homosexuelle mit dem Strick hinrichtet? Wir hören hier in den westlichen Medien eher etwas von einem russischen Schwulenklub, der Probleme mit der Nachbarschaft hat, als von homosexuellen Persern, die im Namen Allahs gehängt werden. Oder was ist mit Saudi-Arabien, dem nicht minder theokratischen sunnitischen Pendant des schiitischen Iran? Hier bevorzugt man noch die klassische Art der Hinrichtung mit dem Schwert, was die Menschenrechte angeht halten sich die Unterschiede dann aber doch in Grenzen.

Und last but not least, was ist mit dem Spitzenreiter im globalen Kabinett des Schreckens? Was ist mit Nordkorea, dem Land, welches Oppositionelle mitsamt ihrer Familien in Lagern durch Hunger und Arbeit psychisch und physisch vernichtet?

Wir hören in Bezug auf diese Länder nicht viel an Kritik hier im Westen. Demokratie und Menschenrechte können also nicht der Grund sein für die massive Kritik, mit der Putin bedacht wird.

Was ist es also, das die Linken so schnell auf die Barrikaden bringt, wenn sein Name fällt?

Ich denke hier ist nicht nur Antipathie, sondern auch eine gehörige Portion Angst im Spiel. Russland ist ein europäisches Land. Es ist ein sehr einflussreiches Land. Und es hat unter Putin das Undenkbare getan: Es hat die linksliberale westliche Lebensweise abgelehnt. Putin hat erkannt, dass der Weg, den die westlichen Gesellschaften vor einem halben Jahrhundert eingeschlagen haben ein zivilisatorischer Irrweg ist und er hat dementsprechend seine Konsequenzen gezogen.

Und genau das ist es, was die Linken an Putin wirklich hassen und fürchten. Putins Verbrechen wäre keins, wäre er ein Japaner, ein Chinese oder ein Ajatollah. Er könnte den Westen aufs Übelste beschimpfen, die Opposition komplett inhaftieren und alle die ihm nicht passen an Baukrähnen aufhängen.

Aber Putin ist ein Europäer und er hat aus Sicht der Linken das ultimative Verbrechen begangen. Er sagt nicht einfach: „Wir sind noch nicht bereit für den Linksliberalismus des Westens aber in ein paar Jahren sind wir sicher so weit“. Putin lehnt den Weg des Westens grundweg ab und er lehnt zugleich die von den Linken suggerierte historische Unausweichlichkeit dieses Wegs ab. Durch diese Ablehnung macht er Russland zu einem Gegenentwurf des Linksliberalismus. Er schafft innerhalb der westlich-orthodoxen Zivilisation eine Alternative zu Kulturrelativismus, Feminismus und staatlicher Selbstaufgabe, wo vorher keine war.

Putin hängt niemanden an Baukrähnen auf (die Todesstrafe ist in Russland ohnehin abgeschafft) und er betreibt auch keine staatliche Verfolgung Homosexueller. Aber er weiß, dass die brutale Unterdrückung der Orthodoxen Kirche, eine Unkultur der Abtreibung und der Verlust der Moral in der Sowjetunion zur heutigen demographischen Katastrophe Russlands geführt haben. Und er weiß auch, dass er die Kirche wiederherstellen muss soweit das möglich ist, um die Geburtenrate zu steigern und die Zukunft Russlands zu sichern. Desweiteren opfert er die Zukunft seines Landes nicht um alle nur irgendwie auffindbaren Minderheiten maximal zu beglücken. Minderheiten werden vom Staat nicht verfolgt, sie sind in Russland aber auch nicht der Hauptgegenstand der Politik. Zusammengefasst kann man auch sagen: Putin tut das was seinem Land nützt und versucht zu unterlassen was seinem Land schadet. Vor nicht allzulanger Zeit war dies auch im Westen das Ziel einer jeden Regierung.

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Die große Furcht der Linken ist, dass dieses neue Russland mit seinem konservativen Gesellschaftsmodell nun wie ein Leuchtturm auf den Westen wirkt und die Leute sich fragen, warum ihre Regierungen eigentlich nicht Politik für die Mehrheit machen und für das Wohl des eigenen Landes arbeiten. In Ungarn und Polen ist es bereits in zwei Staaten der EU zu einem solchen Umdenken gekommen. Wenn weitere folgen, könnten sie zugleich das Ende des linksliberalen Projekts besiegeln.

Weshalb die Bibel auch heute noch relevant ist

Gerade in Europa ist das Christentum in unserer Zeit stark auf dem Rückzug und viele glauben die Bibel wäre ein überkommenes Buch, welches für unsere Zeit keine Relevanz mehr besitzt. Und viele konservativ denkende Menschen lassen sich sicher auch von den Kirchen abschrecken, die sich meist eher wie der theologische Arm der Grünen gebärden als wie die Vertreter einer zeitlosen und konservativen Lehre.

Doch gleich ob die Bibel für uns nun ein von Gott inspiriertes Werk oder doch nur die literarische Schöpfung einer uralten Zivilisation ist: Wenn wir uns darauf einlassen werden wir erkennen, dass dieses Buch einen gewaltigen Schatz an Wissen und Weisheit über die Natur des Menschen und sein Ringen mit dieser Welt für uns bereithält.

Selbst hielt ich die Bibel lange Zeit für eine Ansammlung völligen Blödsinns. Damals habe ich mich z.B. über diese und ähnliche Stellen in der Bibel aufgeregt:

Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.

Genesis 1,27

Es gibt Männer und Frauen. Unglaublich! Das nenn ich mal eine Neuigkeit. Diese und ähnliche „Selbstverständlichkeiten“ haben mich damals bewogen zu glauben, dass dieses Buch nichts gehaltvolles enthält und lediglich Offensichtliches und wildes Kauderwelsch zusammengeschrieben wurden. Irgendwie musste man die Seiten ja füllen und man hat es halt verschwurbelt wo es geht, damit es wichtig und mysteriös klingt.

Aber dann ist etwas unglaubliches passiert. Nichtmal 20 Jahre später finde ich mich wieder in einer Welt, in der diese Dinge, die für völlig trivial und selbstverständlich gehalten habe, plötzlich nicht nur angezweifelt, sondern sogar zunehmend als falsch dargestellt werden. Und als ob das noch nicht verrückt genug wäre, hat sich plötzlich ein Sprachcode etabliert, welcher es verbietet diesen Blödsinn öffentlich als solchen zu bezeichnen und der jeden, der es trotzdem tut als einen zurückgebliebenen Unmenschen hinstellt.

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Weiblicher Social Justice Warrior beim unkontrollierten Hyperventilieren, ausgelöst durch Realitätskontakt

Und so habe ich mich gefragt: Wenn das heute passiert; wenn so etwas völlig Verrücktes in dieser scheinbar aufgeklärten und von der Vernunft geleiteten Zeit passiert, kann das dann nicht auch in der Vergangenheit schon passiert sein? Kann es nicht sein, dass in der Vergangenheit schon so manche Zivilisationen diesen Weg gegangen sind und wir nur deshalb nichts davon wissen, weil sie anschließend so schnell aus der Geschichte verschwunden sind? Was wenn die Bibel solche scheinbar selbstverständlichen Dinge niederschreibt, weil wer immer sie geschrieben hat wusste, dass diese Dinge alles andere als selbstverständlich sind und schon viele Gesellschaften in die Irre gelaufen sind?

Viele Leute stoßen sich an diesem „bösen“ Gott in der Bibel, der die Menschen immer auf brutalste Art straft, sobald sie irgendetwas tun das entfernt Spaß machen könnte. Ich denke es ist besser diese Stellen metaphorisch zu lesen und dabei statt an einen „bösen“ Gott an eine Warnung zu denken, ausgestoßen von jemand der die Menschen vor einer Gefahr warnen will, die sie selbst erst sehen können wenn es schon zu spät ist.

Ich bin überzeugt, wenn man sich darauf einlässt ist die Bibel ein wertvoller kulturhistorischer Text, der sich aus den Lebenserfahrungen von Generationen speißt, Europa für mehr als 1500 Jahre geprägt hat und der uns viel über das Leben lehren kann. Ganz gleich was man über seine Entstehung nun glauben mag.

Shaming als sozialer Kontrollmechanismus

Was ist Shaming?

Shaming ist ein Mechanismus, um das Verhalten des Einzelnen in der Gruppe zu regulieren. Es betrifft nicht nur Handlungen, sondern oft auch Meinungsäußerungen. Jede Gruppe hat ihre eigenen ungeschriebenen Regeln von Dingen, die nicht getan oder nicht gesagt werden dürfen ohne den Widerspruch der Gruppe (meist nur einiger Meinungsführer oder Offizieller) oder die schleichende und stillschweigende Isolation innerhalb der Gruppe zu provozieren.

Dabei ist Shaming kein Merkmal einer bestimmten Ideologie sondern ein Mechanismus, der in jeder sozialen Gruppe in unterschiedlich starker Ausprägung zu finden ist. Eine Gruppe ist nur deshalb eine Gruppe, weil ihre Mitglieder einander auf irgendeine Weise ähnlich sind. Erst diese Ähnlichkeit macht eine Gruppe überhaupt zu einer Gruppe. So gesehen kann Shaming durchaus als etwas Nützliches betrachtet werden, da es ein Auseinanderdriften und in letzter Konsequenz die Auflösung einer Gruppe verhindert.

Shaming und Gesellschaft

Shaming dient in traditionellen Gesellschaften vor allem dem Zweck, das Individuum zur Übernahme von Verantwortung für diese zu motivieren. Ebenfalls wird es verwendet um die Institutionen dieser Gesellschaft funktionsfähig zu halten.

Ein Beispiel hierfür ist der Militärdienst. In einer traditionellen Gesellschaft wird ein abgeleisteter Militärdienst sehr wohlwollend aufgenommen und man steht dem Militär dankbar gegenüber, weil man weiß, dass diese Männer im Ernstfall den Kopf für alle hinhalten. Soldaten verbal abzuwerten und anzugreifen wird als asozial aufgefasst. Hier findet also ein Shaming von unerwünschtem und für die Gruppe schädlichem Verhalten statt.

Wer jetzt an Militarismus denkt sollte sich vergegenwärtigen, dass Deutschland heute nicht nur sehr weit vom Militarismus entfernt ist, sondern schon lange im gegenüberliegenden Extrem heimisch geworden ist. Eine Gesellschaft die sich nicht selbst verteidigen kann ist letztlich auf Gedeih und Verderb dem Wohlwollen anderer ausgeliefert. Alle Deutschen werden das wieder lernen müssen, spätestens an dem Tag, an dem die USA sich endgültig weigern für unsere Sicherheit einzustehen. So gesehen ist eine positive (nicht fanatische) Einstellung zum Militär ein Merkmal einer intakten Gesellschaft.

Eine wichtige Institution die jeder erfolgreichen Gesellschaft zueigen ist, ist die Ehe. Ihr Zweck ist die Sexualität zu regulieren, ihr ihre potentiell zersörerische Kraft zu nehmen und sie so in für das Gemeinwohl wünschenswerte Bahnen zu lenken. Wieso ist das wichtig?

Nun eine erfolgreiche Gesellschaft benötigt zwei Dinge.

  • Zum einen muss sie die Männer motivieren Leistung zu bringen und ihr ökonomisches Potential auszuschöpfen
  • Außerdem braucht sie Nachkommen, an die sie ihre Werte und ihre Kultur weitergibt

Ein für seine Familie sorgender Ehemann und Familienvater ist in aller Regel ein weit produktiveres und verlässlichers Mitglied der Gesellschaft als der moderne Hedonist. Im Gegensatz zu einem Hedonisten hat er in diesem Leben etwas substanzielles zu verlieren.

Wir Menschen lassen uns leicht zu voreiligen Entscheidungen hinreißen. Vor allem wenn es um Sex geht. Wenn wir aber unser Leben von unseren primitiven Gelüsten abhängig machen, dann werden wir am Ende nur eine Spur der Verwüstung aus kaputten Familien und traumatisierten Kindern hinterlassen. Dies ist der Grund warum in traditionellen Gesellschaften der Ehe nicht nur durch Gesetze sondern auch durch eine starke Erwartungshaltung des engeren Umfelds zu einem hohen Maß an Verbindlichkeit verholfen wird. Wir müssen heute nur mit offenen Augen durchs Leben zu gehen um zu sehen was passiert, wenn diese Verbindlichkeit nicht mehr gegeben ist.

Umdeutung aller Werte

Wie ist es nun möglich, dass sich die Werte unserer Gesellschaft in gerade mal 50 Jahren nicht nur stark verändert sondern ins Gegenteil gekehrt haben?

Ich glaube dass das Shaming dabei eine ganz entscheidende Rolle gespielt hat. Die Achtundsechziger sagten „Wir befreien euch“. Damit haben sie an das kurzfristige Denken der Menschen appeliert, die bestehenden gesellschaftlichen Regeln für illegitim und willkürlich erklärt und zugleich zu ihrem Umsturz aufgerufen. Anschließend haben sie bewusst gegen die herrschenden Shaming-Regeln verstoßen und (ganz wichtig!!!) sind vor dem hereinbrechenden Shitstorm nicht zurückgewichen. Heute sieht man bei Donald Trump sehr schön wie gut das auch in die andere Richtung funktionieren kann.

Mit dieser Taktik waren sie dermaßen erfolgreich, dass sie mittlerweile die Shaming-Regeln unserer Gesellschaft und damit auch unsere offiziell kommunizierten Werte in ihr genaues Gegenteil verkehren konnten. Wir kennen dieses Regelwerk heute auch unter dem Begriff der „Political Correctness“. Wo die Regeln der Vergangenheit das Wohl unserer Gesellschaft beförderten, betreiben die neuen Regeln das genaue Gegenteil. Leider nicht ohne Erfolg.

Nicht alles ist verloren

Aber hier liegt auch der Schlüssel um eine Veränderung zum Guten herbei zu führen. Wenn wir verstehen wie unsere Gegner erfolgreich waren, dann halten wir den Schlüssel in der Hand um sie zu besiegen.

Shaming und die damit verbundenen Regeln legen eine große Macht in die Hände des größten Idioten, sofern er nur alle Regeln und sprachlichen Muster verinnerlicht hat. Aber mit den selben Taktiken mit denen diese Regeln etabliert wurden kann man ihre Macht auch brechen.

Dazu bedarf es der folgenden Dinge:

  • Ein gewisses rhetorisches Geschick
  • Kenntnis der Regeln der Political Correctness um dort anzugreifen wo es am vielversprechendsten ist
  • Fingerspitzengefühl um zu eskalieren ohne über das Ziel hinaus zu schießen
  • Eine wohlbegründete und durchdachte Meinung (welche dem Gegner oft fehlt da er seine „Wahrheit“ meist hat aufgezwungen bekommen)
  • Das Wichtigste: Die Dreistigkeit knallhart zu Widersprechen und kontrolliert zu eskalieren ohne wankelmütig zu werden. Wer ein (siehe Trump)